Erfolgreiches Renkenprojekt am Thumsee
- oliporwol
- 5. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Ein Meilenstein für die Gewässerentwicklung
Ein außergewöhnliches Projekt findet Anerkennung: Mit dem Renkenprojekt am Thumsee setzen die Saalachfischer ein starkes Zeichen für nachhaltige Fischerei, gezielte Gewässerbewirtschaftung und aktiven Artenschutz. Über drei Jahre hinweg wurde mit Leidenschaft, Sachverstand und Teamgeist daran gearbeitet, die Renke im Thumsee erfolgreich anzusiedeln – mit einem beeindruckenden Ergebnis: Die Renke ist angesiedelt!
Der Anfang: Von der Idee zum Projektstart
Im Oktober 2022 fiel der Startschuss für das Projekt. Gemeinsam mit Dr. Bernhard Gum von der Fischerei Fachberatung Oberbayern wurde der Thumsee eingehend analysiert. Die Ergebnisse bestätigten das Potenzial des Sees für die Ansiedlung der Renke – einer sensiblen, aber wertvollen Fischart, die klare, nährstoffarme Gewässer bevorzugt.
Besonders erfreulich: Die Planktonanalysen ergaben einen hohen Anteil an Wasserflöhen und Hüpferlingen – ideale Nahrung für Renkenlarven. Somit war der Grundstein für ein langfristiges Besatzprojekt gelegt.
2023: Erste Besatzmaßnahmen und erfolgreiche Entwicklung
Im Frühjahr 2023 starteten die ersten Besatzmaßnahmen: Über 100.000 Brütlinge wurden am 10. März eingebracht, gefolgt von rund 3.000 einsömmrigen Renken im April. Zur besseren Erfolgskontrolle wurden die Fische farblich markiert – ein wichtiger Schritt für die spätere Auswertung.


2024: Trotz Herausforderungen ein starker Besatz
Das Jahr 2024 brachte Herausforderungen: Aufgrund schlechter Befruchtungsquoten war kein Brutbesatz möglich. Dennoch konnten dank der Fischzucht See-Ache am Mondsee rund 3.500 kräftige ein- und zweisömmrigen Renken in den See eingebracht werden. Alle Tiere wurden von der Fachberatung farblich markiert, um die Entwicklung gezielt verfolgen zu können.


2025: Ein voller Erfolg – die Renke etabliert sich!
Der große Meilenstein folgte im März 2025: Nach dem Besatz von weiteren 5.200 einsömmrigen Renken und mehreren tausend Brütlingen im Frühjahr, führte die Fischerei Fachberatung eine wissenschaftlich begleitete Netzbefischung durch. Das Ergebnis war überwältigend:
• 14 Renken in unterschiedlichen Größen konnten gefangen werden, die meisten aus dem ersten Besatzjahr 2023 – der größte Fisch maß stolze 34 cm!
• Die Geschlechtsreife vieler Tiere lässt auf eine natürliche Reproduktion ab Winter 2025 hoffen.
• Auch der Beifang (u. a. ein 90 cm Hecht und ein 120 cm Waller) zeugt von der Biodiversität im Thumsee.
Ein Projekt mit Zukunft – Dank an alle Beteiligten
Die Gewässerwarte Michael Holzner und Klaus Kolloch ziehen eine durchweg positive Bilanz: „Die Renken entwickeln sich prächtig, und alle Begleituntersuchungen bestätigen den Erfolg unseres Vorhabens. Besonders danken wir den Helferinnen und Helfern, der Fischzucht See-Ache und der Fischerei Fachberatung – ohne dieses starke Netzwerk wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.“
Mit dem Projekt zeigen die Saalachfischer eindrucksvoll, was ehrenamtliches Engagement und fachliche Begleitung bewirken können. Der Thumsee ist heute nicht nur ein attraktives Gewässer für Badegäste und Naturfreunde, sondern auch ein ökologisch wertvoller Lebensraum mit einer neuen alten Bewohnerin: der Renke.
Zahlen & Fakten zum Thumsee:
• Fläche: 13,8 ha
• Max. Tiefe: 21 m
• Wasserqualität: mesotroph
• Lage: südlich von Bad Reichenhall, Zufluss über Nesselgraben
• Abfluss: über Seebach → Saalach → Salzach
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